Namenspatron

Lebensdaten des Heiligen Antonius

1195 (ca. 1190) Geburt des Fernando in Lissabon
1201 - 1210 Dornschule
1210 Eintritt in den Augustiner-Orden in Lissabon
1212

Wohnsitz im Augustiner-Kloster des Heiligen Kreuzes in Coimbra

1220

Mutmaßliches Datum seiner Priesterweihe in Coimbra;
Schließt sich Ende des Sommers dem Orden der Franziskaner an; begibt sich nach Marokko als Missionar.

1221 Ankunft in Sizilien; Teilnahme am Generalkapitel von Assisi;
Wird der Einsidelei in Monte Paolo zugewiesen.
1222 Priesterweihe in Forli Forlì; bekommt das Predigeramt zugewiesen.
1223

Fährt fort mit Predigen in der Romagna und in Rimini.

1223 - 1224 Professor der Theologie in Bologna
1224 - 1227 Tätigkeit des Heiligen in Frankreich: Montpellier, Toulouse und Limoges
1227 Zum Provinzial von Norditalien gewählt.
1228 Aufenthalt in Mailand und Vercelli
1229 Predigt in der Marca Trevigiana; Beendet die Sonntagspredigten in Padua
1229 - 1231 Lehrt die Theologie an der Schule des Ordens in Padua.
1230

Abgabe des Amtes des Provinzials; Empfang bei Papst Gregor IX. zur Interpretation der Regel des Franziskaner-Ordens; Rückkehr nach Padua, Niederschrift der Festpredigten

1231

Durchführung der Fastenzeit mit täglichen Predigten;
Vergebliche Versöhnungsreise zu Ezzelino nach Verona;
Tod am 13. Juni in der Arcella von Padua.

1232

Heiligsprechung am 30. Mai in Spoleto nach kirchenrechtlich geordneten Verfahren.

1263

Feierliche Überführung der Reliquien des Heiligen; Man bemerkt seine unversehrte Zunge.

1946

Ernennung zum Kirchenlehrer bzw. Doktor der Kirche unter dem Titel von "Doctor Evangelicus".

Gebet zum Heiligen Antonius

Heiliger Antonius, Du hast gesagt:
"Klein ist der Mensch,
der Vergängliches sucht;
groß, wer das Ewige im Sinne hat."

In Deinem arbeitsreichen Alltag
stand Dir immer vor Augen
der große und gütige Gott.
Dein lebendiger Glaube sagte Dir:
Jesus geht alle Wege mit uns.
So konntest Du lieben ohne Grenze;
so konntest du leiden ohne Klage.
Dein Vorbild ermutigt uns,
Gott in allem zu suchen,
den Armen nicht zu übersehen,
die Hoffnung niemals aufzugeben.
Denn Jesus ist auch unsere Kraft,
unser Leben und unsere Freude.

Heiliger Antionius, lass uns wie Du
das Ewige im Auge behalten,
das Vergängliche nicht überschätzen,
Gott und die Menschen aber
über alles zu lieben. Amen.

Text: Theo Schmidkonz SJ

Gedanken des Heiligen Antonius

"Beurteile alles nach der Liebe Gottes"

Habe nur den rechten Glauben, das genügt. "Wer schwere Dinge erforscht", sagt Salomon (Spr. 25,27) "wird von ihrer Größe erdrückt". Lasst uns darum fest an Gott glauben und ihn in Einfalt preisen.

Sei so, wie Er dich erschaffen hat. Suche nicht in dir ein anderes Ich. Mach dich nicht anders, als Gott dich erschaffen hat, und du wirst alle Tage Gott in deinem Herzen haben.

Glaube ohne Liebe ist wertlos, wie der heilige Jakobus sagt; Glaube mit Liebe geeint aber folgendes: Gott glauben, gottgläubig sein und an Gott glauben sind ganz verschiedene Dinge. Gott glauben heißt für wahr halten, was Gott sagt; das können selbst schlechte Menschen tun. Gottgläubig sein, heißt glauben, dass es einen Gott gibt, und das tut auch der Teufel. An Gott glauben aber heißt, ihn in gläubiger Liebe umfangen, glaubend immer zu ihm streben, glaubend ihm anhangen und zu seinen Gliedern gehören ... Wo ein solcher Glaube lebt, da vertraut der Mensch auf Gottes Barmherigkeit und erlangt Gottes Verzeihung für seine Schuld.

Gibt es für die Seele einen kostbareren Schatz als die Liebe zu Gott? Kann sie sich Besseres wünschen? Weder Reichtum noch Ehre sind ihr zu vergleichen.

Liebe dich so, wie Gott dich erschaffen hat, der dich liebt. Hasse dich aber so, wie du dich gemacht hast durch deine Sünde. Achte das Höhere und verachte das Niedere in dir ... Nimmt die Selbstliebe in einem Menschen ab, dann kann die Gottesliebe in ihm zunehmen. Ungeordnete Selbstliebe ist ein Hindernis für die Gottes- und Nächstenliebe. Darum müssen wir sie bekämpfen.

Alles, was du denkst, weißt und erkennst, beurteile nach der Liebe zu Gott.

Darin liegt die höchste Weisheit: Jesus lieben und ihm nachfolgen!

Wie ein Leuchter besitzt die Liebe sechs Arme, drei zur Rechten und drei zur Linken, und mit diesen Armen umfängt sie Gott und den Nächsten. Die drei Arme, die Gott umfangen, heißen: Abscheu vor der Sünde, Verachtung des Irdischen und Betrachtung des Himmlischen. Von dem ersten Arm sagt Psalmist (118,163): "Ich hasse und verabscheue das Böse"; vom zweiten sagt der Apostel (Phil 3,8): "Ich habe alles für Unrat gehalten, um Christus zu gewinnen"; vom dritten endlich sagt er (Kor 4,18): "Wir richten nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare unseren Blick". Die drei Arme aber, mit denen wir den Nächsten umfangen, heißen: Verzeihung für die Fehlenden, Zurechtweisung für die Irrenden, Speise für die Hungernden. Von dem ersten Arm steht geschrieben: "Verzeihe ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun"; vom zweiten (Jak 5,20): "Wer einen Sünder von seinen Irrwegen zurückführt, der wird seine Seele vom Tode eretten und eine Menge von Sünden bedecken"; von dem dritten (Röm 12,20): "Hungert dein Feind, dann gib ihm zu essen, dürstet ihn, dann gib ihm zu trinken".

Liebe Gott aus ganzem, nicht aus halbem Herzen, denn Gott kennt keine Teile, sondern ist ganz an allen Orten; und darum will er auch in dir nicht nur einen Teil des Herzens, denn er ist ja ganz in seinem Eigentum. Behälst du dir aber einen Teil deines Herzens zurück, dann gehörst du dir, nicht ihm. Willst du ihn ganz besitzen? Schenk Ihm alles, was du bist und Er schenkt dir alles, was Er ist. Denn, hast du nicht mehr von dir, dann hast du ihn und dich ganz.
Gott erträgt die Last unserer Schwachheit, damit wir durch Werke der Liebe zu ihm emporsteigen können.

Die Liebe, die sich auf Freund und Feind erstreckt, ist der Mittelpunkt der Kirche. Darum muss der Prediger die Gläubigen ermahnen, dass sie diese Mitte halten.

Wissenswertes über den Heiligen Antonius

Antonius war

der Sohn einer reichen portugiesischen Adelsfamilie und wurde auf den Namen Fernandez getauft.

Antonius, der Patron der ...

Armen, Liebenden, Eheleute, Bäcker, Bergleute und Reisenden.

Patron für ...

eine glückliche Entbindung, das Wiederfinden verlorener Dinge.

Patron gegen ...

Unfruchtbarkeit, Fieber, teufliche Mächte, Schiffbruch, Kriegsnöte, die Pest und gegen Viehkrankheiten.

Patron der Städte ...

Padua, Lissabon, Paderborn und Hildesheim.

Darstellung

Als jugendlicher Franziskanermönch mit Jesuskind, Lilie, Esel oder zu den Fischen predigend.

Namensbedeutung "Antonius" ist der Hausname eines alten römischen Geschlechts, der später zum Vornamen wurde.
Namensableitungen

Gebräuchlich ist die Kurzform "Anton".

Gedenktag 13. Juni
Brauchtum

Um die Fürsprache des mildtätigen Heiligen zu erlangen, gibt man auch heute noch das sogenannte "Antoniusbrot" an die Armen.

Berühmtestes Wunder

Sein Versuch den Stadtbewohnern eine Predigt gegen die Lehren der Albigenser darzubieten schlug fehl, deshalb richtete er seine Worte am Ufer des Meeres an die Fische, die ihm genauso andächtig zugehört haben sollen, wie dem heiligen Franz von Assisi die Vögel.

Rekord

Bereits elf Monate nach seinem Tod und somit nach dem kürzesten Heiligsprechungsprozess in der Kirchengeschichte wurde Antonius in den Kreis der Heiligen aufgenommen.