Gedanken zum November

Monat der Hoffnung im Tod

28.11.2025

Jetzt im Herbst führt uns die Natur auch unsere eigene Vergänglichkeit vor Augen. Zugleich strahlt im herbstlichen Laub auch die Hoffnung auf die Vollendung durch Gott auf. Gedanken unseres Pastoralpraktikanten Jonas Eger über Allerheiligen und Allerseelen.

Der katholische Hermanfriedhof: Ort der Hoffnung auf Vollendung im Dunkel des Todes. (Foto: Karl-Georg Michel)
Der katholische Hermanfriedhof: Ort der Hoffnung auf Vollendung im Dunkel des Todes. (Foto: Karl-Georg Michel)

Liebe Pfarrgemeinde!

In den letzten Wochen konnte man beobachten, wie die Natur zu sterben scheint. Die Bäume verlieren ihre Blätter, es wird dunkel, kalt und nass. Jetzt im November sind wir in den letzten Zügen des Herbstes. Da kommen mir immer einige Zeilen des bekannten Hymnus von P. Polykarp Uehlein OSB in den Sinn:

„Herr, Deine Schöpfung neigt sich zum Tode. Hole sie heim! Schenke im Ende auch die Vollendung. Nicht in die Leere falle die Vielfalt irdischen Seins.“

Das scheinbare Vergehen der Natur führt uns auch unsere eigene Vergänglichkeit vor Augen und zugleich die Hoffnung auf die Vollendung durch Gott, wenn die Blätter golden strahlen und wir die Vielfalt der Früchte genießen, für die wir Gott erst kürzlich am Erntedanksonntag mit prächtigen Altären gelobt haben.

Die Kirche widmet diesem Glaubensgeheimnis den November als einen Monat der Hoffnung im Tod, symbolisch abgebildet in den Grabgestecken, die viele Menschen als Zeichen des Lebens auf den Gräbern ihrer Toten ablegen.

So feiern wir am 1. November Allerheiligen und preisen Gott für all jene, die die Vollendung bereits schauen und bei Gott in Herrlichkeit wohnen: die Heiligen. Heilige, die wir kennen und liturgisch verehren, aber auch alle, die bei Gott sind, deren Namen wir nicht kennen.

Am Tag darauf begeht die Kirche den Tag Allerseelen, an dem wir an jene denken, die vielleicht noch auf die Vollendung warten, für die wir hoffen und beten, die jetzt tot sind, wie wir es einmal sein werden und noch nicht in die Herrlichkeit eingetreten sind.

Es ist gut, dass wir für unsere lieben Verstorbenen beten können. Wir stehen nicht ohnmächtig vor dem Tod, da Christus in der Ohnmacht des Kreuzes den Tod besiegt hat. Darum können wir unseren Verstorbenen jetzt helfen, für sie beten und so den Kontakt über den Tod hinaus bewahren, in der Hoffnung auf ein Wiedersehen in der Gemeinschaft der Heiligen im Himmel.

Wenn Sie also in den Tagen um Allerseelen und des Novembers den traditionellen Gräberbesuch machen, dann achten Sie doch auf das saftige grün und die Farben der Kränze und Blumenstöcke auf den Gräbern, die sich mit dem goldbraun der toten Blätter zwischen den Grabsteinen mischen und denken Sie an ebendiese Hoffnung auf Vollendung im Dunkel des Todes.

Ich hoffe, dass es auch für Sie ein Zeichen sein kann.

Ihr Jonas Eger

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