Seit mittlerweile schon einigen Monaten ist ein komplettes Kinderheim aus der Ukraine Gast im Pfarrhaus von St. Anton. Wie es dazu kam und was dafür alles getan wurde, berichtet Karin Herwanger in einem Beitrag in der jüngsten Ausgabe des Pfarrbriefes.
Uns alle haben die Nachricht vom Kriegsbeginn in der Ukraine und die Bilder der Flüchtenden tief getroffen. Auch nach Augsburg kamen viele flüchtende Menschen und deshalb stand schnell fest, es muss Wohnraum geschaffen werden.
Sofort fiel uns das Pfarrhaus St. Anton ein, welches seit dem Weggang von Pfarrer Pollity leer stand. In kurzer Rücksprache mit Herrn Pfarrer Hänsler wurde sodann beschlossen, dass wir uns um das Projekt „Zuflucht im Pfarrhaus St. Anton“ kümmern wollen.
Schnell war eine Gruppe von Antonern gefunden, die sich voller Eifer an die Arbeit machten, um das Haus bewohnbar werden zu lassen. Nach den ersten Informationen der Caritas blieben uns nur wenige Tage, bis die ersten Bewohner, geplant waren Mütter mit Kindern, kommen sollten.
Nach einer Begehung des leerstehenden Hauses gab es sofort eine Liste mit Dingen, die gebraucht wurden: Betten, Bettwäsche, Geschirr, Töpfe und Besteck wurden dankenswerterweise vom Stadt-Caritasverband beigesteuert.
Innerhalb von nur drei Tagen haben wir alles, was zum Wohnen nötig war, herangeschafft. Das reichte von Lampen über Wasserkocher und Mülleimer bis zu Handtüchern und vielem mehr. Der größte Teil davon waren Spenden der Helfer. Einiges musste zwar repariert werden, aber im Großen und Ganzen haben wir es geschafft, in recht kurzer Zeit das gesamte Pfarrhaus zu einem wohnlichen (Zufluchts)Ort zu gestalten.
Es war unglaublich, wie schnell sich diese Aktion herumgesprochen hat. Wir bekamen viele Anrufe von Menschen aus der Pfarrei, die uns ihre Hilfe oder weitere Sachspenden angeboten haben. Es hat uns sehr berührt, wie groß die Hilfsbereitschaft war.
Der Einzug hat sich dann jedoch noch etwas verzögert, so dass das ukrainische Waisenhaus, welches eine Zeit lang in der Jugendherberge in Augsburg untergebracht war, das Glück hatte, komplett nach St. Anton umziehen zu können. Somit konnten alle Kinder und Betreuer zusammenbleiben.
Das bedeutete allerdings auch für alle Helfer, dass die restlichen Räume in Windeseile mit Bodenbelägen ausgestattet werden mussten. Ein tolles Team aus Freiwilligen hat dies in einer Zeit von nur zwei Stunden geschafft. Alle Achtung!
Nochmal vielen Dank an alle Helfer/innen und Spender/innen! Diese Hilfsbereitschaft ist wirklich nicht selbstverständlich. Auf unserem Foto ist übrigens nur ein Teil unserer fleißigen Helfer zu sehen
Text und Bild: Karin und Armin Herwanger